Auch wenn das Jahr 2021 in Bezug auf Corona und den Wegfall von Offline-Events generell nicht unbedingt positive Erinnerungen bei uns allen hinterlassen wird, gab es dennoch einige Momente, welche wir uns hier in Erinnerung behalten wollen. Denn nach dem Abschluss des Winter Splits der Prime League steht für uns das erfolgreichste eSport-Jahr in der Vereinsgeschichte. Es folgt das Resümee des LoL-eSport Jahres von 404 Multigaming. Ein Jahr der Überraschungen, knappen Niederlagen, neuen Freundschaften und herausragender Leistungen.
Bevor ich hier nun allzu poetisch werde, springen wir lieber ganz an den Anfang des Jahres, noch vor den Spring Split der Prime League.
Aller Anfang ist schwer – oder doch nicht?
Frisch aufgestiegen aus der 2nd Division standen wir als Verein vor einer neuen Aufgabe und auch Chance. Immerhin spielten wir nun in der zweithöchsten nationalen Liga der DACH-Region. Das hieß auch: Die Spiele wurden offiziell gecastet, tausende Zuschauer würden sich die Begegnungen unseres Teams mehrmals in der Woche anschauen, viele namenhafte Organisationen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz waren vertreten.
Entsprechend holprig startete nun unser erster Split in der 1st Division mit einem Sieg und drei Niederlagen. Kleine Startschwierigkeiten, aber der Split hatte ja 18 Spiele, also kein Grund zu verzagen. Game für Game wurden wir besser und waren auch für klare Favoriten nun ein echtes Problem. So erkämpften wir uns Sieg für Sieg und waren auf einmal ganz vorne mit dabei. An der Spitze standen wir jedoch nicht allein: Es bahnte sich ein unglaublich enger Kampf um die Tabellenführung an, mit vielen Anwärtern – und 404 mittendrin. Mit einem fantastischen Endspurt und drei Wins in den letzten drei Spielen schafften wir es ganz oben mitzumischen. Am Ende hieß es mit einem Standing von 12 Wins zu 6 Loses Platz 2 hinter TT willhaben, welche nur einen Sieg mehr hatten. Aber vor allem auf den Plätzen hinter uns wurde es eng. Von Platz 7 trennten uns nur 2 Siege – von Platz 5 nur einer.
Der erste Split war geschafft – und was für ein Split das war: Direkt nach dem Aufstieg Vize-Meister und damit alle Erwartungen übertroffen. Nun hieß es erstmal alles sacken lassen und auf den Sommer vorbereiten.
Ein Sommermärchen?
Im Summer Split wollten wir unsere Position in der Liga weiter festigen. Mit drei neuen Spielern war dies aber dennoch eine Herausforderung, also ließen wir die Saison erst einmal auf uns zukommen. Der Start gelang auf Anhieb: Drei Siege in den ersten drei Spielen, unter anderem gegen den Spring-Champion TTW. Unser Selbstvertrauen stieg und stieg, auch im Verlauf der nächsten Spiele. So beendeten wir die Hinrunde mit 7W-2L. Jetzt waren konstante Leistungen gefragt, denn erneut stand ein enges Rennen um die Tabellenspitze an. So begann der Endspurt, mit dabei Sprout, Eintracht Frankfurt E-Sports und natürlich Spring Split Champion TT willhaben. Harte Konkurrenz also, doch wir blieben souverän und wir beendeten den Split mit 13W-5L. Erneut Platz 2. Und wieder einmal nur einen Sieg hinter TTW.
Aber das war natürlich keineswegs schlecht. Wir sprengten wieder einmal alle Erwartungen und die restlichen Zweifel (und Zweifler*innen) uns gegenüber waren verschwunden. Doch wir hatten Blut geleckt. Der krönende Abschluss des Jahres, der Winter Split, stand bevor und dieser war aufgrund der höheren Wertigkeit der Wichtigste. Es wurden erneut kleinere Änderungen am Roster vorgenommen, doch das Grundkonstrukt blieb.
Mit diesen Voraussetzungen starteten wir in die entscheidenden Wochen. Bei einer erneuten Topplatzierung wäre die Relegation fast sicher. Und das nach nur einem Jahr in der 1st Div. Damit startete also unser offizieller Speedrun Versuch der Prime League.
Der krönende Abschluss
Doch die Relegation war vorerst Wunschdenken, denn es warteten noch 18 Spiele gegen 9 nicht zu unterschätzende Kontrahenten. Wir starteten wieder furios: Die erste Niederlage mussten wir erst am sechsten Spieltag hinnehmen, natürlich wieder einmal gegen TTW. Doch auch diese kleine Niederlage bremste uns nicht. Wir blieben bis zu den letzten Spieltagen an der Tabellenspitze, doch die Österreicher waren uns dicht auf den Fersen.
Am vorletzten Spieltag gewinnen beide Top-Teams ihre Partien und sind nur durch, wie so oft, einen einzigen Sieg voneinander getrennt. Eine Entscheidung über einen Gleichstand und anschließenden Tiebreaker fällt am 18. Spieltag – der Showdown ganz zum Schluss: 404 muss gegen mYinsanity gewinnen, um sicher auf dem 1. Platz zu stehen, für einen Tiebreaker müsste TTW auf eine Niederlage der Konkurrenz hoffen und gleichzeitig selbst gegen Frankfurt siegreich sein.
Doch es kam, wie es kommen musste: Vielleicht war der Druck zu hoch, oder die Spieler wollten es nur sehr spannend machen (wir wollen einmal von letzteren ausgehen). 404 musste die vierte Niederlage des Splits hinnehmen. Nun lag der Druck bei TTW. Im letzten Game des letzten Spieltages ging es für ebenjene gegen die Jungs von Eintracht Frankfurt. Also hofften alle 404’er vor dem Twitch-Stream nun auf die rot-weißen Adler.
Auch wenn schon länger feststand, dass sowohl 404 als auch TTW in der Relegation um einen Spot in der ProDiv, der höchsten Spielklasse der DACH-Region, spielen werden, war noch nicht entschieden wer den besseren Seed erhalten würde. Außerdem wäre es ein fantastischer Abschluss des Jahres, in welches wir als Rookies starteten und 2/3 Splits als Vize-Meister beendeten. Doch falls TTW ihre Partie gewinnen sollte, hätten diese dann weiterhin die Chance auf das perfekte Jahr mit Platz 1 in allen drei Splits.
Diesen Gefallen sollten die Frankfurter ihnen aber nicht. Mit einer eindrucksvollen letzten Partie zeigten die Hessen noch einmal ihr ganzes Potenzial und sicherten uns die verdiente Tabellenspitze! Was für ein Split! Hier noch einmal vielen Dank für die „Schützenhilfe“ nach Frankfurt.
Dresden in den Playoffs
Nach dem Siegestaumel folgte schnell die Vorfreude auf die Playoffs. Mindestens zwei Bo5 musste das Team spielen, um den Aufstieg perfekt zu machen. Neben TTW stand zwei Vertretern der Pro Division gegenüber, namentlich ESG und WAVE. Aufgrund der Ergebnisse des Winter Splits hatten wir nun den kleinen Vorteil, gegen das letztplatzierte Team, also ESG spielen zu dürfen. Das war jedoch keineswegs eine leichte Aufgabe, da beide abstiegsgefährdeten Teams kurz vor der Relegation in Sachen Roster ordentlich aufgerüstet hatten. Für die meisten Spieler von 404 war dies nun das erste offizielle Bo5 ihrer Karriere und das unter anderem gegen Veteranen der deutschen LoL-Szene.
Wieder eine neue Herausforderung, doch auch hier bestand sowohl bei Fans als auch Spielern die Hoffnung, dass auch diesmal alles möglich war. In der ersten Series hieß es also erst einmal orientieren und sich ausprobieren. Match 1 holte uns auf den Boden der Tatsachen zurück, es setzte eine deftige Niederlage. Anschließend konnte das Team um ADC Riku ausgleichen, doch die nächsten Spiele gingen an ESG und wir verloren die erste Series 1:3.
Damit ging es im Lower Bracket weiter, wo unsere Freunde aus Österreich warteten. TTW hatte parallel zu unserem Spiel gegen Wave verloren. Es wartete nun also unser Nemesis auf uns. Doch in dieser Series zeigten wir, was wir draufhatten und schickten unsere Ligarivalen souverän mit 3:1 aus der Schlucht der Beschwörer.
Im Upper Bracket gewann währenddessen WAVE ihre Partie gegen ESG, was bedeutete, dass der letzte Slot für die ProDiv im Jahr 2022 nun im Rematch von 404 gegen ESG ausgespielt wurde. Also krönender Abschluss oder erneute Niederlage?
Jetzt würde sich zeigen, ob wir wirklich das Zeug hatten aufzusteigen. Die erste Begegnung wurde verloren, aber vor allem unsere Leistung in den letzten Spielen ließ uns Mut schöpfen. Eins stand fest: Selbst, wenn wir leer ausgehen würden, war das ganze Jahr dennoch ein einziger Gewinn für die Organisation, für Fans, Spieler, Staff und generell für alle, die an diesem oder sonst einem Abend den Twitch-Chat blau-weiß färbten.
Also wir machen es kurz: ESG gewann eindeutig und verdient mit 3:0 – 404 musste sich geschlagen geben. Trotz der Niederlage in den Playoffs können wir verdammt stolz sein, auf alles, was wir 2021 erreicht haben. Ein großes DANKESCHÖN an alle Teammitglieder, ehrenamtliche Mitarbeiter und Supporter, die diesen großen Erfolg möglich gemacht haben. Wir freuen uns auf die kommenden Jahre – denn es bleibt weiterhin:
STRAIGHT TO TOP – LIMITS NOT FOUND.
FROM SECOND DIVISION TO THE TOP – The eSports fairy tale from Dresden
Even though the year 2021 will not necessarily leave positive memories with all of us in terms of Corona and the absence of offline events in general, there were still some moments that we want to remember here. Because after the end of the winter split of the Prime League, we have played the most successful eSports year in the club’s history. The following is the summary of the LoL-eSport year of 404 Multigaming. A year of surprises, narrow defeats, new friendships and outstanding achievements.
Before I get too poetic, let’s jump back to the beginning of the year, before the Spring Split of the Prime League.
All beginnings are difficult – are they?
Freshly promoted from the 2nd Division, we were faced with a new task and opportunity as a club. After all, we were now playing in the second highest national league in the DACH region. This also meant that the games were officially cast, thousands of spectators would watch our team’s matches several times a week, and many well-known organisations from all over Germany, Austria and Switzerland were represented.
Accordingly, our first split in the 1st Division got off to a bumpy start with one win and three defeats. We had a little trouble at the beginning, but the split had 18 games, so there was no reason to despair. Game after game, we got better and were a real problem even for the clear favourites. So we fought our way to victory after victory and were suddenly in the lead. However, we were not alone at the top: an incredibly close battle for the top of the table was brewing, with many contenders – and 404 right in the middle. With a fantastic final push and three wins in the last three games, we made it to the top. In the end, with a standing of 12 wins to 6 losses, we finished second place behind TT willhaben, who had only one win more. But especially the places behind us were very close. Only 2 wins separated us from 7th place – and only one from 5th.
The first split was done – and what a great split: Vice-champion right after the promotion and thus exceeding all expectations. Now it was time to let everything sink in and prepare for the summer.
A summer fairy tale?
In the summer split, we wanted to consolidate our position in the league. With three new players, however, this was still a challenge, so we let the season take its course. We got off to a great start, winning three of our first three games, including a win against spring champions TTW. Our self-confidence rose and rose, also in the course of the next games. So we ended the first round with 7W-2L. Now, consistent performances were needed, because once again, a tight race for the top of the table was on the cards. So the final spurt began, with Sprout, Eintracht Frankfurt E-Sports and of course Spring Split Champion TT willhaben. Tough competition, but we remained sovereign and finished the split with 13W-5L. Second place again, and once again only one win behind TTW.
But of course that was not bad at all. We once again exceeded all expectations and the remaining doubts (and doubters) about us had disappeared. But we had tasted blood. The crowning finale of the year, the Winter Split, was coming up and this one was the most important because of its higher value. Again, minor changes were made to the roster, but the basic construct remained.
With these preconditions, we started into the decisive weeks. With another top placement, relegation would be almost certain. And that after only one year in 1st Div. So our official speedrun attempt of the Prime League started.
The crowning finale
But the relegation was wishful thinking for the time being, because there were still 18 games against 9 not to be underestimated opponents. We started furiously again: We only had to accept our first defeat on the sixth matchday, once again against TTW, of course. But even this small defeat did not slow us down. We stayed at the top of the table until the last match days, but the Austrians were close on our heels.
On the penultimate match day, both top teams won their games and were only separated by, as so often, a single victory. A decision on a tie and subsequent tiebreaker will be made on matchday 18 – the showdown right at the end: 404 has to win against mYinsanity to be sure of 1st place, for a tiebreaker TTW would have to hope for a defeat of the competitor and at the same time be victorious against Frankfurt itself.
But it came as it had to come: Maybe the pressure was too high, or the players just wanted to make it very exciting (let’s assume the last one). 404 had to accept the fourth defeat of the split. Now the pressure was on TTW. In the last game of the last day, they had to play against the boys from Eintracht Frankfurt. So all 404’ers in front of the Twitch stream were now hoping for the red and white eagles.
Even though it had been clear for some time that both 404 and TTW would play in the relegation for a spot in the ProDiv, the highest division in the DACH region, it was not yet decided who would get the better seed. Besides, it would be a fantastic end to the year we started as rookies and finished 2/3 splits as vice-champions. But if TTW were to win their game, they would then still have the chance to have the perfect year with 1st place in all three splits.
But the Frankfurt team did not have to do them that favour. With an impressive last game, the Hessians once again showed their full potential and secured us the deserved top spot in the table! What a split! Thanks again for the „support“ to Frankfurt.
Dresden in the playoffs
After the frenzy of victory, the anticipation of the playoffs quickly followed. The team had to play at least two Bo5’s to make the promotion perfect. Besides TTW, they faced two representatives from the Pro Division, namely ESG and WAVE. Due to the results of the winter split, we now had the small advantage of being able to play against the last-placed team, i.e. ESG. However, this was by no means an easy task, as both relegation-threatened teams had upgraded their rosters shortly before the relegation. For most of the players from 404, this was now the first official Bo5 of their career and against veterans of the German LoL scene.
Again a new challenge, but here too there was hope among fans and players alike that anything was possible this time too. So in the first series, we first had to get our bearings and try things out. Match 1 brought us back down to earth and we suffered a heavy defeat. Afterwards, the team around ADC Riku could equalise, but the next matches went to ESG and we lost the first series 1:3.
So it was on to the lower bracket, where our friends from Austria were waiting. TTW had lost to Wave at the same time as our match. So now our nemesis was waiting for us. But in this series we showed what we were capable of and sent our league rivals out of the Summoner’s Rift with a commanding 3:1.
Meanwhile, in the Upper Bracket, WAVE won their game against ESG, which meant that the last slot for the ProDiv in 2022 was now played out in the rematch of 404 against ESG. So crowning glory or another defeat?
Now it would become clear whether we really had what it takes to advance. We lost the first match, but our performance in the last few games gave us courage. One thing was certain: even if we came away empty-handed, the whole year was still one big win for the organization, for fans, players, staff and generally for everyone who turned the Twitch chat blue and white on this or any other evening.
So we’ll make it short: ESG won clearly and deservedly with 3:0 – 404 had to admit defeat. Despite the defeat in the playoffs, we can be damn proud of everything we achieved in 2021. A big THANK YOU to all team members, volunteers, and supporters who made this great success possible. We look forward to the years ahead – because it’s still going on:
STRAIGHT TO TOP – LIMITS NOT FOUND.